Die Preisträger im Wettbewerb stehen fest

Offener städtebaulicher und freiraumplanerischer Wettbewerb zur Neugestaltung des Molkenmarktes entschieden

Am 29. und 30. November 2021 hat das Preisgericht die Entwürfe der beiden Planungsteams

  • Bernd Albers, Gesellschaft von Architekten / Vogt Landschaftsarchitekten
  • OS arkitekter / cka czyborra klingbeil architekturwerkstatt mbB

prämiert und zur weiteren Ausarbeitung der Planung im Rahmen eines Werkstattverfahrens ausgewählt.

Ziel des Wettbewerbs war es, innovative und zukunftsfähige Entwürfe für ein nachhaltiges und attraktives, kleinteiliges Innenstadtquartier am Molkenmarkt zu erhalten. Dabei spielte neben der Gestaltung und Parzellierung der Baublöcke und den hohen Qualitätsansprüchen an die öffentlichen Freiräume auch ein angemessenes Nutzungskonzept für die Gebäude eine besondere Rolle. Zu berücksichtigen waren außerdem die Integration zahlreicher Denkmale und archäologischer Funde.

Zukünftig soll der Molkenmarkt als urbanes Viertel mit stadträumlicher Qualität wiederbelebt werden. Geplant ist ein breites Nutzungsspektrum: Neben Wohnungen, sollen gastronomische Angebote, Läden, Büros und eine Kita sowie kulturelle Einrichtungen das neue Quartier lebendig werden lassen. Große Teile des Projekts werden durch die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften degewo und WBM realisiert. Auch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben BImA sowie ein privater Eigentümer sind beteiligt.

Der Fokus im offenen Wettbewerb lag auf dem Städtebau und dem Freiraum für das gesamte Quartier. Die Gestaltung von einzelne Gebäuden ist im derzeitigen Verfahren nicht vorgesehen. Die Klärung erfolgt später im Rahmen weiterer Architekturwettbewerbe.

Fr. Prof. Reicher, Preisgerichtsvorsitzende:
“Die beiden prämierten Konzepte für den Molkenmarkt sind eine hervorragende Grundlage für die Wiederbelebung der historischen Mitte Berlins. Sie stehen gleichermaßen – wenn auch mit unterschiedlichen Haltungen – für eine gute Lesbarkeit des Ortes und für ein vielfältiges Zukunftsquartier. Nun gilt es, dieses einstimmige Votum der Jury im Dialog mit allen Beteiligten zu profilieren.”

Manfred Kühne, Abteilungsleiter Wohnungsbau und Projekte der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen: „Eine hochkarätige Jury hat auf der Grundlage partizipativ erarbeiteter Leitlinien einstimmig zwei Konzepte für die weitere Konkretisierung der Quartiersentwicklung ausgewählt. Das eine zeichnet sich durch einen starken Bezug zum historischen Ort aus, das andere kann durch innovative Ansätze überzeugen. Wir sind zuversichtlich, dass wir mit den ausgewählten Teams die Ziele für die Neugestaltung des Molkenmarktes erreichen werden: eine lebendige kleinteilige Bebauung mit hoher architektonischer Qualität:“

Ephraim Gothe, Bezirksstadtrat Mitte: „Das wichtigste Reurbanisierungsprojekt Berlins ist heute einen wichtigen Schritt weitergekommen! Als Einstieg in ein Werkstattverfahren für die Neubebauung des Molkenmarktquartiers hat eine hochkarätige Jury zwei städtebauliche Entwürfe preisgekrönt, die auf unterschiedliche Art und Weise den vom Abgeordnetenhaus beschlossenen Bebauungsplan interpretieren. Die Umwandlung von völlig überdimensionierten Verkehrsflächen in ein urbanes Quartier mit hoher Lebensqualität kann nun in dem Werkstattverfahren vitalisiert werden!”

Christoph Beck, Geschäftsführung degewo: „degewo ist stolz, an so prominenter Stelle der Stadt Berlin Wohnungsbau für breite Schichten der Bevölkerung in einem neu entwickelten Gebiet mit urbaner Qualität bauen zu können“

Geschäftsführung WBM: „Die Jury hat lange und kontrovers diskutiert. Beide Siegerentwürfe geben wichtige und richtige Impulse, um den Molkenmarkt wieder zu einem lebendigen Stadtquartier im Herzen Berlins zu entwickeln und den Anwohner*innen und Besucher*innen gleichermaßen eine gute Aufenthaltsqualität zu bieten. Im nächsten Schritt wünschen wir uns noch eine differenziertere Auseinandersetzung mit der Vernetzung mit den umliegenden Quartieren, der Verkehrsleitung und Erdgeschoss-Nutzung sowie der Regenwasser-Gewinnung.“

Ingmar Streese, Staatssekretär Verkehr, SenUVK: „Die für das Werkstattverfahren ausgewählten Beiträge bieten eine gute Grundlage für eine zukunftsweisende Diskussion darüber, wie die vielfältige europäische Stadt in Berlin weiterentwickelt werden kann und dies für eine der zentralsten Lagen der Stadt mit vielen Ziel- und Flächenkonkurrenzen. Hier werden Perspektiven vermittelt, die einerseits neugierig machen und andererseits offen für weitergehende Lösungen sind.“

Im Rahmen des offenen städtebaulichen und freiraumplanerischen Wettbewerbs wurden 10 Arbeiten von Architektur- und/ oder Stadtplanungsbüros in Zusammenarbeit mit Landschaftsplanungsbüros eingereicht und durch das Preisgericht beurteilt. Nach ausführlicher 2- tägiger Beratung hat die Jury unter dem Vorsitz der Stadtplanerin und Architektin Christa Reicher vier Preise und zwei Anerkennungen vergeben. Die beiden erstplatzierten Arbeiten haben sich zur Teilnahme an einem anschließenden städtebaulichen Werkstattverfahren qualifiziert.

Modellfotos der Arbeiten 1024 und 1030 (Fotos: Hans-Jocachim Wuthenow)

Die Entscheidung des Preisgerichts:
 
Ein 1. Preis – Arbeit 1024

Architektur:                          
Bernd Albers, Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin 
Verfasser:innen:
Prof. Bernd Albers, Prof. Dr. Silvia Malcovati 
Landschaftsarchitektur:
Vogt Landschaftsarchitekten AG, Zürich 
Verfasser:
Prof. Günther Vogt 


Ein 1. Preis – Arbeit 1030

Stadtplanung/Architektur:
OS arkitekter, Kopenhagen in Arbeitsgemeinschaft mit cka czyborra klingbeil architekturwerkstatt mbB, Berlin 
Verfasser:innen:
Marek Czyborra, Stine Christiansen, Olmo Ahlmann
Landschaftsarchitektur:
OS arkitekter, Kopenhagen
Verfasser:innen:
Stine Christiansen, Olmo Ahlmann 


2. Preis – Arbeit 1029

Stadtplanung:                        
Mäckler Architekten GmbH, Frankfurt am Main
Architektur:
Mäckler Architekten GmbH, Frankfurt am Main
Landschaftsarchitektur:
USUS Landschaftsarchitektur AG, Zürich


3. Preis – Arbeit 1028

Stadtplanung:
Superwien Urbanism ZT GmbH, Wien
Architektur:
Superwien Urbanism ZT GmbH, Wien
Landschaftsarchitektur:
Raum + Strategie, Berlin


Eine Anerkennung – Arbeit 1026

Stadtplanung:
Octagon Architekturkollektiv, Leipzig
Architektur:
coopdisco, Berlin
Landschaftsarchitektur:
gruppe F I Freiraum für Alle GmbH, Berlin


Eine Anerkennung – Arbeit 1021

Architektur:
Jordi Keller Pellnitz Architekten GbR, Berlin
Landschaftsarchitektur:
Christina Kautz Landschaftsarchitektur, Berlin
 
 
Die Planer*innen werden ihre Ideen in den kommenden Monaten entsprechend den Empfehlungen des Preisgerichts weiterentwickeln. Im Rahmen des ab 2022 anschließenden Werkstattverfahrens ist eine umfassende Beteiligung der Öffentlichkeit vorgesehen. So können interessierte Bürger*innen im Rahmen zwei Werkstattveranstaltungen aktiv am Planungsprozess teilnehmen und mit den Planer*innen deren Ideen diskutieren. Am Ende dieser Planungsphase stellen die Planungsteams ihre Arbeiten öffentlich der Jury vor, die anschließend eine Empfehlung zur Umsetzung geben wird.
Eine erste Bürgerwerkstatt ist für Februar 2022 geplant. Eine zweite Werkstatt folgt Ende April 2022.


Lageplan Arbeit 1024
Lageplan Arbeit 1030

Alle Arbeiten werden zeitnah auf dieser Webseite präsentiert.

Weitere Informationen finden Sie unter www.stadtentwicklung.berlin.de

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