Der Wettbewerb zum Molkenmarkt ist entschieden: Das Preisgericht hat zwei Entwurfsteams mit dem ersten Preis ausgezeichnet und zur weiteren Bearbeitung empfohlen.
Die Wiederbelebung der historischen Mitte und die Entwicklung des Molkenmarkts zu einem zukunftsorientierten, gemischten und vielfältigen Quartier ist auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung eine Herausforderung.
Seit 2016 gibt es einen gültigen >> Bebauungsplan, der den neuen Verlauf der Grunerstraße und eine geplante Bebauung auf fünf Baublöcken definiert. Es bestehen jedoch für den Standort zahlreiche Zielkonflikte. Aus diesem Grund hat sich die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen entschieden, eine städtebauliche Qualifizierung, bestehend aus einem offenen Wettbewerb und einem anschließenden Werkstattverfahren durchzuführen um eine gemeinsame Vision für den Molkenmarkt unter den beteiligten Akteurinnen und Akteuren sowie der Stadtgesellschaft zu entwickeln.
Grundlage für die Auslobung des offenen Wettbewerbs waren neben dem bereits erwähnten, rechtskräftigen Bebauungsplan auch die, in der Sondierungsphase 2020/2021 erarbeiteten, acht Leitlinien. Der Fokus im offenen Wettbewerb lag auf städtebaulichen sowie freiraumplanerischen Gesamtkonzepten für das Quartier. Die architektonische Gestaltung einzelner Gebäuden ist nicht Bestandteil des laufenden Verfahrens. Die Konkretisierung erfolgt später im Rahmen weiterer Architekturwettbewerbe.
Mit Abschluss des offenen Wettbewerbs im Dezember 2021 ist nun der erste Meilenstein der städtebaulichen Qualifizierung erreicht: Zwei Planungsbüros haben die Jury mit Ihren Konzepten überzeugt und wurden zur weiteren Vertiefung und Ausarbeitung im Rahmen des bevorstehenden Werkstattverfahrens ausgewählt.
Gerne möchten wir Ihnen mit der hier vorliegenden digitalen Ausstellung die Möglichkeit geben, einen Gesamtüberblick über die eingereichten Entwürfe des offenen Wettbewerbs zu bekommen. Wir laden Sie daher recht herzlich ein: Klicken Sie sich durch die Ausstellung und informieren Sie sich über die unterschiedlichen Ideen und Konzepte der Entwurfsteams sowie die beiden ausgewählten Siegerentwürfe, welche nun weiter vertieft werden.
Die prämierten Entwurfsteams werden ihre Ideen in den kommenden Monaten entsprechend den Empfehlungen des Preisgerichts weiterentwickeln. Im Werkstattverfahren ist eine Beteiligung der Öffentlichkeit vorgesehen. So können Sie unter anderem in zwei Werkstattveranstaltungen aktiv am Planungsprozess teilnehmen und mit den Teams deren Konzepte diskutieren.
Eine erste Werkstatt ist am 3. Februar 2022 geplant. Eine zweite Werkstatt folgt Ende April 2022. Weitere Informationen zu einzelnen Veranstaltungen können je nach Verfahrensstand der Website www.molkenmarkt.berlin.de entnommen werden. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen freut sich, Sie bei den Werkstätten begrüßen zu können.
Die Werkstätten
Zum Ende des Wettbewerbsverfahrens ist vorgesehen, dass die beiden Erstplatzierten im Dialog mit den Bürger*innen im Rahmen eines Werkstattverfahrens bis zum Sommer 2022 weiter entwickelt und überarbeitet werden.
Die beiden erstplatzierten Planungsteams sollen nach Abschluss des Wettbewerbs in eine Überarbeitungsphase eintreten, in der sie in einer Folge öffentlicher Werkstattveranstaltungen sowie teilöffentlicher Kolloquien und weiterhin begleitet durch die Jury ihre Ideen zu einem umsetzbaren städtebaulichen Gesamtkonzept weiterentwickeln sollen. Dabei sollen sowohl die fachlichen Empfehlung der Jury als auch die Anregungen der Öffentlichkeit Einfluss in den Entwurf finden.
Zum Ende des Werkstattverfahrens im Sommer 2022 soll– nach einer ausführlichen öffentlichen Vorstellung und Diskussion beider Arbeiten – durch die Jury ein Entwurf durch die Jury ausgewählt werden, der dann als Grundlage für die tatsächliche Umsetzung dienen soll.
Der Wettbewerb sowie das Werkstattverfahren sind ein erster Schritt in der weiteren konzeptionellen Entwicklung des Molkenmarktes. Auf Grundlage der Erkenntnisse mit Abschluss dieser Planungsphase sind im Anschluss projektbezogene Verfahren für die einzelnen Gebäude aber auch für eine weitere Qualifizierung des Freiraumes vorgesehen.
Beteiligung in der Werkstattphase
Sie sind herzlich dazu eingeladen, sich in verschiedenen Veranstaltungen über die aktuellen Entwürfe zu informieren und in den Prozess aktiv einzubringen. Es gibt dabei sowohl Kolloquien (Preisgerichtssitzungen) zum Informieren als auch Werkstätten zum Mitreden. Die Kolloquien beginnen jeweils mit einem öffentlichen Teil, in dem die beiden Planungsteams ihre Arbeiten präsentieren und erläutern. Eine konkrete Arbeit an den prämierten Entwürfen erfolgt nicht in den Kolloquien.
Die Werkstätten stehen Ihnen offen, um sich aktiv in den Entwurfsprozess einzubringen. Die beiden Planungsteams stehen in den mehrstündigen Werkstätten bereit, um die Entwürfe und Ihre Ideen an digitalen Arbeitstischen zu besprechen.
Der Prozess endet mit einer gemeinsamen Abschlusspräsentation am 6. Juli 2022. Sie haben auch hier die Gelegenheit, Ihre Anregungen und Meinungen zu den Entwürfen zu teilen. Bitte informieren Sie sich über die Veranstaltungen (insbesondere Zeit und Ort) auf www.molkenmarkt.berlin.de. Die genannten Termine sind pandemiebedingt zunächst als digitale Veranstaltungen geplant. Sie sind dazu herzlich eingeladen.
Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen
Fehrbelliner Platz 4
10707 Berlin
Der Bebauungsplan schafft den rechtlichen Rahmen für ein neues Quartier, dass sich am historischen Stadtgrundriss orientiert. Konkrete Aussagen zur Anzahl der Gebäude oder zur Fassadengestaltung enthält der Bebauungsplan jedoch nicht. Die zukünftigen Grundstücke werden in das Eigentum der jeweiligen Wohnungsbaugesellschaft übergehen.
Die Kleinteiligkeit der baulichen und nutzungsbezogenen Struktur stellt eine der wesentlichen Planungsvorgaben dar. Entsprechend wurde den Entwurfsteams im Wettbewerb die Aufgabe gestellt, einen Vorschlag für die Parzellierung der Grundstücke zu erarbeiten. Auf dieser Basis finden anschließend öffentliche Werkstätten und Hochbauwettbewerbe statt.
Die Aufgabenstellung zum städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb schließt Leitbauten ausdrücklich nicht aus. Die teilnehmenden Teams entscheiden, inwieweit sie Leitbauten oder andere prägende Gebäude in den Entwürfen berücksichtigen. Das Preisgericht wird dann die Entwürfe, im Zusammenhang mit den anderen Wettbewerbsaufgaben, intensiv diskutieren.
Das Ziel, ein lebendiges und baukulturell hochwertiges Stadtquartier mit den Vorgaben der Herstellung von bezahlbarem Wohnraum für unterschiedliche Nutzer:innen und Gewerberaum für Kulturschaffende herzustellen, kann nur durch zusätzliche Finanzierungen erreicht werden.
Die grundsätzlichen Entscheidungen zu den zukünftigen Finanzierungs- und Förderbedingungen sollen in 2022 vom Abgeordnetenhaus auf der Grundlage der Ergebnisse der laufenden städtebaulichen Qualifizierung getroffen werden.
Im offenen Wettbewerb wird der Freiraum und Städtebau für das gesamte Quartier auf Basis des Bebauungsplans konkretisiert. Die Gestaltung der Fassaden ist nicht Teil der Aufgabenstellung. Die Klärung erfolgt später im Rahmen der sich anschließenden Architekturwettbewerbe für die einzelnen Gebäude.
Bereits heute befinden sich Grundstücke in Privat-, Bundes- und Landeseigentum. Die neue Berliner Liegenschaftspolitik ist gemeinwohlorientiert. Deshalb werden die neuen Grundstücke nach dem Straßenumbau in zwei landeseigene Wohnungsbaugesellschaften eingebracht. Diese setzen die wohnungspolitischen Ziele des Landes Berlin vollständig um. Damit wird die berlinspezifische, vielfältige Urbanität im Quartier am Molkenmarkt langfristig gesichert.
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