
Studentische Entwürfe zum Molkenmarkt veröffentlicht
Im Wintersemesters 2019/2020 fand das Entwurfsstudio „Spatial Commons. Mitten im Gemeinwohl? Planwerk Innenstadt Reloaded“
Im Wintersemesters 2019/2020 fand das Entwurfsstudio „Spatial Commons. Mitten im Gemeinwohl? Planwerk Innenstadt Reloaded“
Im November 2020 fanden im Rahmen der städtebaulichen Qualifizierung vier Fachlabore zu den zentralen Themen am Molkenmarkt statt. Darin ist das breite Wissen aus vorangegangen Studien und Werkstätten, dem Bebauungsplan, der Online-Beteiligung sowie der Sondierungsgespräche mit den Projektpartner*innen eingeflossen.
In 2020 hat sich der Molkenmarkt in der Berliner Mitte deutlich verändert. Neue Schritte in der Quartiersentwicklung haben begonnen: Große archäologische Grabungsfelder offenbaren die Geschichte des Ortes, die Verlegung der Grunerstraße ist in vollem Gange, die Bauzäune rahmen in bunten Farben die Geschehnisse ein und die Beteiligungsformate haben wichtigen Input geliefert.
Der Molkenmarkt als Ort der Berliner Stadtgründung ging durch Kriegszerstörungen und autogerechten Stadtumbau weitgehend verloren. Zahlreiche Fahrspuren und großflächige Kreuzungen zerschneiden seitdem die Berliner Mitte. Die historischen Spuren aus den Ursprüngen der Stadt sind ausgelöscht oder liegen unter dem Asphalt. In archäologischen Grabungen werden die verbliebenen Spuren erforscht und gesichert.
Mit dem Umbau der Grunerstraße gewinnen die Berlinerinnen und Berliner wieder ein Stück historische Mitte zurück. Durch die Verlegung der Straße werden neue Flächen gewonnen, auf denen sich ein lebendiges Quartier mit einer vielfältigen Mischung aus Wohnen, Gewerbe und Kultur entwickeln wird. Attraktive Kultur- und Einzelhandelsangebote sowie verkehrsberuhigte Bereiche schaffen ein Quartier, in dem man sich gern aufhält. Der Molkenmarkt als Ort der Stadtgründung Berlins wird wieder erlebbar.
Das städtebauliche Konzept für das neue Quartier ist das Ergebnis eines langen Prozesses. Die Planungen begannen in den 1990er Jahren mit ersten Ideen zur Verlegung der Grunerstraße sowie zu einer Bebauung, die sich an der historischen Stadtstruktur orientiert. Der Bebauungsplan für den Molkenmarkt ist seit 2016 rechtsverbindlich und bildet
die Grundlage für die weitere Qualifizierung der Planungen.
Im städtebaulichen Qualifizierungsverfahren sollen unter Beteiligung der Stadtgesellschaft ab 2020 offene Fragen beantwortet und weitere Qualitäten für das neue Quartier am Molkenmarkt geplant werden. Am Ende des partizipativen Verfahrens steht die Charta Molkenmarkt
Im Jahr 2019 haben die archäologischen Großgrabungen am Molkenmarkt begonnen. Mehrere Teams des Landesdenkmalamtes legen die historischen Spuren frei. Die 800-jährige Geschichte der Stadt hat ihre Spuren im Boden hinterlassen. Insgesamt sollen in den nächsten Jahren rund 25.000 Quadratmeter Fläche archäologisch untersucht werden.
Der Molkenmarkt gehört zum Gründungskern Berlins und liegt mitten im historischen Zentrum Berlins zwischen Alexanderplatz und Spree. Mit dem Roten Rathaus, Alten Stadthaus sowie Nikolaiviertel in seiner unmittelbar angrenzenden Umgebung liegt der Molkenmarkt eingebettet zwischen zahlreichen Denkmälern und bedeutenden historischen Bauten. Mit ihren zahlreichen Fahrspuren und großflächigen Kreuzungen zerschneiden die Straßen die historische Mitte Berlins.
Durch die verkehrliche und städtebauliche Neuordnung des Molkenmarkts gewinnt Berlin ein Stück der histo-rischen Mitte zurück. Die überdimensionierten Verkehrs-
räume werden umstrukturiert und ermöglichen somit das Entstehen eines zentralen, lebendigen Ortes. Die vorhan-denen baulichen Potentiale und archäologischen Funde werden in die neue Blockstruktur integriert. Die ent-stehende städtebauliche Gestalt bildet zukünftig ein wichtiges Gegenüber zu der umgebenden Bestandsbe-bauung des Nikolaiviertels und des Rathausblocks.
Der Molkenmarkt gehört zum Gründungskern Berlins und liegt mitten im historischen Zentrum Berlins zwischen Alexanderplatz und Spree. Mit dem Roten Rathaus, Alten Stadthaus sowie Nikolaiviertel in seiner unmittelbar angrenzenden Umgebung liegt der Molkenmarkt eingebettet zwischen zahlreichen Denkmälern und bedeutenden historischen Bauten. Das Gebiet Molkenmarkt wird aktuell von der überdimensionierten Grunerstraße geprägt. Mit ihren zahlreichen Fahrspuren, großflächigen Kreuzungen und angrenzenden Parkplätzen zerschneidet die Grunerstraße die historische Mitte Berlins.
Spree
Durch die verkehrliche und städtebauliche Neuordnung des Molkenmarkts gewinnt Berlin ein Stück der historischen Mitte zurück. Die überdimensionierten Verkehrsräume der Grunerstraße werden zugunsten des neuen Quartiers umstrukturiert und ermöglichen somit das Entstehen eines zentralen, lebendigen Ortes. Die vorhandenen baulichen Potentiale und archäologischen Funde werden als charaktergebende Bestandteile in die neue Blockstruktur integriert. Die entstehende städtebauliche Gestalt bildet zukünftig ein wichtiges Gegenüber zu der umgebenden Bestandsbebauung des Nikolaiviertels und des Rathausblocks. Das neue Quartier am Molkenmarkt fügt sich somit als wichtiger Baustein in die historische Berliner Mitte ein.
Spree
Berlin entstand in der zweiten Hälfte des 12. Jh. als Siedlung von Kaufleuten nordöstlich einer Spreefurt, dem späteren Mühlendamm. Der Molkenmarkt ist als Schnittpunkt dreier Handelsstraßen entstanden. Er ist der älteste Platz Berlins und bildet mit der noch bestehenden Pfarrkirche von St. Nikolai den historischen Siedlungskern der Stadt. Die parallel zur Stadtmauer geführten Jüden- und Klosterstraße sind bis heute erhalten. Die kleinteilige, ein- bis zweigeschossige mittelalterliche Wohnbebauung ist hingegen nicht mehr vorhanden.
Berlin entstand in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts als Siedlung von Kaufleuten nordöstlich einer Spreefurt, dem späteren Mühlendamm. Der Molkenmarkt ist als Schnittpunkt dreier Handelsstraßen entstanden. Er ist der älteste Platz Berlins und bildet mit der noch bestehenden Pfarrkirche von St. Nikolai den historischen Siedlungskern der Stadt. Die parallel zur Stadtmauer geführten Jüden- und Klosterstraße sind bis heute erhalten. Die kleinteilige, ein- bis zweigeschossige mittelalterliche Wohnbebauung ist hingegen nicht mehr vorhanden.
Mit dem Bau des Berliner Rathauses in den 1860er Jahren entwickelte sich das Gebiet zu einem großstädtischen Geschäfts- und Verwaltungsviertel.
Die mittelalterliche, kleinteilige Bebauung wurde stückweise durch aufwändige, bis zu sechsgeschossige Wohn- und Geschäftshäuser ersetzt. Straßenbahnen, Omnibusse und Fuhrwerke und später auch Kraftfahrzeuge prägten die engen Straßen am Molkenmarkt. Das Alte Stadthaus mit seinem mächtigen Kuppelturm entstand als funktionale Ergänzung zum Roten Rathaus zwischen 1902 und 1911. Es ist ein Standort der Berliner Verwaltung.
In den 1930er Jahren entstanden Planungen zur Errichtung repräsentativer Bauten am Molkenmarkt. Im Mittelpunkt dieser Planungen stand das Stadtforum – ein monumental gestalteter Platz vor dem Alten Stadthaus. Es wurden große Teile der historischen Wohnbebauung abgerissen, um Platz für neue Verwaltungsbauten zu schaffen. Was nach dem Krieg aussah wie alle übrigen Trümmerflächen, war hier Teil der gemeindlichen Baufreimachung. Das Neue Stadthaus, damals städtische Feuersozietät, wurde 1938 als Teil des neuen kommunalen Verwaltungs-
zentrums fertiggestellt. Die Alte Münze, damals Münzprägeanstalt des Dritten Reichs, wurde erweitert.
Die Bombardierungen des Stadtzentrums im Zweiten Weltkrieg beschädigten die Gebäude des Klosterviertels am Molkenmarkt schwer. Die Gebäudereste auf privaten Grundstücken wurden nach 1945 vollständig abgerissen, enttrümmert und in kommunales Eigentum überführt. Das Rote Rathaus, das Alte und das Neue Stadthaus wurden bis Anfang der 1960er Jahre als Verwaltungsstandorte wiederhergestellt. Zusammen mit den Resten der Nikolaikirche verblieben diese Gebäude als historische Monumente in einer weithin abgeräumten Stadtbrache. Bis in die 1960er Jahre blieb diese weite Brachlandschaft in der Berliner Mitte erhalten.
Mit dem Bau der Grunerstraße als sechsspurige Stadtstraße wurde das historische Stadtgefüge weitgehend zerstört. Die Stadtplanung in der Nachkriegszeit sah im Autoverkehr den Inbegriff von Modernität und räumte ihm auch in Ost-Berlin den Vorrang vor allen anderen Zentrumsfunktionen ein. Der überdimensionierte Durchbruch der Grunerstraße, der den Molkenmarkt direkt mit dem Alexanderplatz verband, wurde Mitte der 1960er Jahre realisiert. Mit dem Bau der Grunerstraße wurde der Molkenmarkt unkenntlich gemacht und das Klosterviertel geriet in eine Randlage.
Berlin entstand in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts als Siedlung von Kaufleuten nordöstlich einer Spreefurt, dem späteren Mühlendamm. Der Molkenmarkt ist als Schnittpunkt dreier Handelsstraßen entstanden. Er ist der älteste Platz Berlins und bildet mit der noch bestehenden Pfarrkirche von St. Nikolai den historischen Siedlungskern der Stadt. Die parallel zur Stadtmauer geführten Jüden- und Klosterstraße sind bis heute erhalten. Die kleinteilige, ein- bis zweigeschossige mittelalterliche Wohnbebauung ist hingegen nicht mehr vorhanden.
Berlin entstand in der zweiten Hälfte des
12. Jahrhunderts als Siedlung von Kaufleuten nordöstlich einer Spreefurt, dem späteren Mühlendamm. Der Molkenmarkt ist als Schnittpunkt dreier Handelsstraßen entstanden. Er ist der älteste Platz Berlins und bildet mit der noch bestehenden Pfarrkirche von St. Nikolai den historischen Siedlungskern der Stadt. Die parallel zur Stadtmauer geführten Jüden- und Klosterstraße sind bis heute erhalten. Die kleinteilige, ein- bis zweigeschossige mittelalterliche Wohnbebauung ist hingegen nicht mehr vorhanden.
Grundriß der Beyden Churf. Residentz Stätte Berlin und Cölln an der Spree, Radierung (um 1650) von Johann Gregor Memhard;
Copyright: bpk / Staatsbibliothek zu Berlin
Mit dem Bau des Berliner Rathauses in den 1860er Jahren entwickelte sich das Gebiet zu einem großstädtischen Geschäfts- und Verwaltungsviertel. Die mittelalterliche, kleinteilige Bebauung wurde stückweise durch aufwändige, bis zu sechsgeschossige Wohn- und Geschäftshäuser ersetzt. Straßenbahnen, Omnibusse und Fuhrwerke und später auch Kraftfahrzeuge prägten die engen Straßen am Molkenmarkt. Das Alte Stadthaus mit seinem mächtigen Kuppelturm entstand als funktionale Ergänzung zum Roten Rathaus zwischen 1902 und 1911. Es ist ein Standort der Berliner Verwaltung.
Luftbild (1928); Copyright: Geoportal Berlin
Molkenmarkt, Blick Richtung (Altes) Stadthaus (1930); Copyright: bpk / Geheimes Staatsarchiv, SPK / Bildstelle GStA PK
Blick Richtung Rotes Rathaus, im Vordergrund das Elektrizitätswerk (1920); Landesarchiv Berlin; Foto: k. A.
In den 1930er Jahren entstanden Planungen zur Errichtung repräsentativer Bauten am Molkenmarkt. Im Mittelpunkt dieser Planungen stand das Stadtforum – ein monumental gestalteter Platz vor dem Alten Stadthaus. Es wurden große Teile der historischen Wohnbebauung abgerissen, um Platz für neue Verwaltungsbauten zu schaffen. Was nach dem Krieg aussah wie alle übrigen Trümmerflächen, war hier Teil der gemeindlichen Baufreimachung. Das Neue Stadthaus, damals städtische Feuersozietät, wurde 1938 als Teil des neuen kommunalen Verwaltungszentrums fertiggestellt. Die Alte Münze, damals Münzprägeanstalt des Dritten Reichs, wurde erweitert.
Städtische Feuersozietät 1938
(später Neues Stadthaus)
Landesarchiv Berlin/ Foto: Leitner, Emil
Entwurf des Stadtforums 1935
Landesarchiv Berlin/ Foto: k. A.
Abbruch des Blocks vor dem alten Stadthaus 1937
Landesarchiv Berlin/ Foto: k. A.
Die Bombardierungen des Stadtzentrums im Zweiten Weltkrieg beschädigten die Gebäude des Klosterviertels am Molkenmarkt schwer. Die Gebäudereste auf privaten Grundstücken wurden nach 1945 vollständig abgerissen, enttrümmert und in kommunales Eigentum überführt. Das Rote Rathaus, das Alte und das Neue Stadthaus wurden bis Anfang der 1960er Jahre als Verwaltungsstandorte wiederhergestellt. Zusammen mit den Resten der Nikolaikirche verblieben diese Gebäude als historische Monumente in einer weithin abgeräumten Stadtbrache. Bis in die 1960er Jahre blieb diese weite Brachlandschaft in der Berliner Mitte erhalten.
Luftbild mit beräumten
Freiflächen zwischen instand-
gesetzten Gebäuden (1965),
Copyright: Lothar Willmann
Bild links: Blick vom Alten Stadthaus in die zerstörte Klosterstraße, rechts das Gymnasium "Zum Grauen Kloster", links daneben die Klosterkirche (1947); Bundesarchiv, Bild 183-S75799 / o. Ang.
Bild rechts: Blick in Richtung Mühlendammbrücke über den Molkenmarkt nach der Enttrümmerung der Straßen (1946);
Copyright: Landesarchiv Berlin, F Rep. 290 (01) Nr. 0012974 / Foto: k. A.
Neubauten an der Grunerstraße, nur die Ruine der Klosterkirche (vorne rechts) erinnert noch an die Trümmerwüste nach 1945 (1979); Bundesarchiv, Bild 183-U0511-014 / Manfred Siebahn
Bild rechts: Bau der Grunerstraße, Blick vom Alexanderplatz in Richtung Mühlendamm, im Vordergrund die Brücke der Stadtbahn (1968); Copyright: Landesarchiv Berlin, F Rep. 290-02-23 Nr. 159 / Foto: Breitenborn, Dieter [und Vera].
Bild unten: Blick vom Roten Rathaus auf das Alte Stadthaus an der Straßenkreuzung Grunerstraße Ecke Molkemarkt. Rechts im Bild ist die Münze Berlin ehemals Staatliche Münze zu Berlin zu sehen. (1964) Copyright: ddrbildarchiv.de/Lothar Willmann
Mit dem Bau der Grunerstraße als sechsspurige Stadtstraße wurde das historische Stadtgefüge weitgehend zerstört. Die Stadtplanung in der Nachkriegszeit sah im Autoverkehr den Inbegriff von Modernität und räumte ihm auch in Ost-Berlin den Vorrang vor allen anderen Zentrumsfunktionen ein.
Der überdimensionierte Durchbruch der Grunerstraße, der den Molkenmarkt direkt mit dem Alexanderplatz verband, wurde Mitte der 1960er Jahre realisiert. Mit dem Bau der Grunerstraße wurde der Molkenmarkt unkenntlich gemacht und das Klosterviertel geriet in eine Randlage.
Berlin entstand in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts als Siedlung von Kaufleuten nordöstlich einer Spreefurt, dem späteren Mühlendamm. Der Molkenmarkt ist als Schnittpunkt dreier Handelsstraßen entstanden. Er ist der älteste Platz Berlins und bildet mit der noch bestehenden Pfarrkirche von St. Nikolai den historischen Siedlungskern der Stadt. Die parallel zur Stadtmauer geführten Jüden- und Klosterstraße sind bis heute erhalten. Die kleinteilige, ein- bis zweigeschossige mittelalterliche Wohnbebauung ist hingegen nicht mehr vorhanden.
Berlin entstand in der zweiten Hälfte des
12. Jahrhunderts als Siedlung von Kaufleuten nordöstlich einer Spreefurt, dem späteren Mühlendamm. Der Molkenmarkt ist als Schnittpunkt dreier Handelsstraßen entstanden. Er ist der älteste Platz Berlins und bildet mit der noch bestehenden Pfarrkirche von St. Nikolai den historischen Siedlungskern der Stadt. Die parallel zur Stadtmauer geführten Jüden- und Klosterstraße sind bis heute erhalten. Die kleinteilige, ein- bis zweigeschossige mittelalterliche Wohnbebauung ist hingegen nicht mehr vorhanden.
Grundriß der Beyden Churf. Residentz Stätte Berlin und Cölln an der Spree, Radierung (um 1650) von Johann Gregor Memhard;
Copyright: bpk / Staatsbibliothek zu Berlin
Mit dem Bau des Berliner Rathauses in den 1860er Jahren entwickelte sich das Gebiet zu einem großstädtischen Geschäfts- und Verwaltungsviertel. Die mittelalterliche, kleinteilige Bebauung wurde stückweise durch aufwändige, bis zu sechsgeschossige Wohn- und Geschäftshäuser ersetzt. Straßenbahnen, Omnibusse und Fuhrwerke und später auch Kraftfahrzeuge prägten die engen Straßen am Molkenmarkt. Das Alte Stadthaus mit seinem mächtigen Kuppelturm entstand als funktionale Ergänzung zum Roten Rathaus zwischen 1902 und 1911. Es ist ein Standort der Berliner Verwaltung.
Luftbild (1928); Copyright: Geoportal Berlin
Molkenmarkt, Blick Richtung (Altes) Stadthaus (1930); Copyright: bpk / Geheimes Staatsarchiv, SPK / Bildstelle GStA PK
Blick Richtung Rotes Rathaus, im Vordergrund das Elektrizitätswerk (1920); Landesarchiv Berlin; Foto: k. A.
In den 1930er Jahren entstanden Planungen zur Errichtung repräsentativer Bauten am Molkenmarkt. Im Mittelpunkt dieser Planungen stand das Stadtforum – ein monumental gestalteter Platz vor dem Alten Stadthaus. Es wurden große Teile der historischen Wohnbebauung abgerissen, um Platz für neue Verwaltungsbauten zu schaffen. Was nach dem Krieg aussah wie alle übrigen Trümmerflächen, war hier Teil der gemeindlichen Baufreimachung. Das Neue Stadthaus, damals städtische Feuersozietät, wurde 1938 als Teil des neuen kommunalen Verwaltungszentrums fertiggestellt. Die Alte Münze, damals Münzprägeanstalt des Dritten Reichs, wurde erweitert.
Städtische Feuersozietät 1938
(später Neues Stadthaus)
Landesarchiv Berlin/ Foto: Leitner, Emil
Entwurf des Stadtforums 1935
Landesarchiv Berlin/ Foto: k. A.
Abbruch des Blocks vor dem alten Stadthaus 1937
Landesarchiv Berlin/ Foto: k. A.
Die Bombardierungen des Stadtzentrums im Zweiten Weltkrieg beschädigten die Gebäude des Klosterviertels am Molkenmarkt schwer. Die Gebäudereste auf privaten Grundstücken wurden nach 1945 vollständig abgerissen, enttrümmert und in kommunales Eigentum überführt. Das Rote Rathaus, das Alte und das Neue Stadthaus wurden bis Anfang der 1960er Jahre als Verwaltungsstandorte wiederhergestellt. Zusammen mit den Resten der Nikolaikirche verblieben diese Gebäude als historische Monumente in einer weithin abgeräumten Stadtbrache. Bis in die 1960er Jahre blieb diese weite Brachlandschaft in der Berliner Mitte erhalten.
Luftbild mit beräumten
Freiflächen zwischen instand-
gesetzten Gebäuden (1965),
Copyright: Lothar Willmann
Bild links: Blick vom Alten Stadthaus in die zerstörte Klosterstraße, rechts das Gymnasium "Zum Grauen Kloster", links daneben die Klosterkirche (1947); Bundesarchiv, Bild 183-S75799 / o. Ang.
Bild rechts: Blick in Richtung Mühlendammbrücke über den Molkenmarkt nach der Enttrümmerung der Straßen (1946);
Copyright: Landesarchiv Berlin, F Rep. 290 (01) Nr. 0012974 / Foto: k. A.
Neubauten an der Grunerstraße, nur die Ruine der Klosterkirche (vorne rechts) erinnert noch an die Trümmerwüste nach 1945 (1979); Bundesarchiv, Bild 183-U0511-014 / Manfred Siebahn
Bild rechts: Bau der Grunerstraße, Blick vom Alexanderplatz in Richtung Mühlendamm, im Vordergrund die Brücke der Stadtbahn (1968); Copyright: Landesarchiv Berlin, F Rep. 290-02-23 Nr. 159 / Foto: Breitenborn, Dieter [und Vera].
Bild unten: Blick vom Roten Rathaus auf das Alte Stadthaus an der Straßenkreuzung Grunerstraße Ecke Molkemarkt. Rechts im Bild ist die Münze Berlin ehemals Staatliche Münze zu Berlin zu sehen. (1964) Copyright: ddrbildarchiv.de/Lothar Willmann
Mit dem Bau der Grunerstraße als sechsspurige Stadtstraße wurde das historische Stadtgefüge weitgehend zerstört. Die Stadtplanung in der Nachkriegszeit sah im Autoverkehr den Inbegriff von Modernität und räumte ihm auch in Ost-Berlin den Vorrang vor allen anderen Zentrumsfunktionen ein.
Der überdimensionierte Durchbruch der Grunerstraße, der den Molkenmarkt direkt mit dem Alexanderplatz verband, wurde Mitte der 1960er Jahre realisiert. Mit dem Bau der Grunerstraße wurde der Molkenmarkt unkenntlich gemacht und das Klosterviertel geriet in eine Randlage.
Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung und Wohnen
Württembergische Straße 6
10707 Berlin
molkenmarkt@sensw.berlin.de
stadtentwicklung.berlin.de/molkenmarkt
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