
Studentische Entwürfe zum Molkenmarkt veröffentlicht
Im Wintersemesters 2019/2020 fand das Entwurfsstudio „Spatial Commons. Mitten im Gemeinwohl? Planwerk Innenstadt Reloaded“ mit 14 Master-Studierenden der Architektur und des Urban Designs statt.
Durch den Umbau der Grunerstraße gewinnen die Berlinerinnen und Berliner wieder ein Stück historische Mitte zurück. Der gewonnene Raum bietet die Möglichkeit, an die Qualitäten einer ehemals kleinteilig angelegten Stadtstruktur anzuknüpfen und ein urbanes Stadtquartier zu entwickeln.
Das mittelalterliche Grundmuster der Stadt aus öffentlichen Straßen, belebten Plätzen und ruhigen Höfen bildet die Grundlage, um besondere Orte in der Berliner Mitte neu zu bilden oder zu beleben.
Der Molkenmarkt als Ort der Stadtgründung Berlins wird wieder erlebbar. Die Fragmente und Spuren aus der Gründungszeit der Stadt werden in einen neuen stadträumlichen Rahmen eingebettet. Dieser historische Ort, der heute nur noch als überdimensionierter Verkehrsraum wahrgenommen wird, wird sich zu einem lebendigen Quartier mit einer vielfältigen Mischung aus Wohnen, Gewerbe und Kultur entwickeln. Innerstädtisches Wohnen, kleinteilige Nutzungen in den Erdgeschossen, attraktive Kultur- und Einzelhandelsangebote sowie verkehrsberuhigte Bereiche schaffen ein Quartier, in dem man sich gern aufhält.
Die Federführung für die Entwicklung des Molkenmarkts liegt bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen. Es sind einige weitere Partner*innen und Akteur*innen vor Ort an den Planungen beteiligt.
Durch die Neuordnung von Flächen wird wertvoller urbaner Raum gewonnen. Die Straßenführung und Verteilung der Baublöcke orientieren sich am historischen Stadtgrundriss des ehemaligen Alt-Berlins. Die Verläufe der Kloster- und Jüdenstraße sowie die Herstellung der historischen Kontur des Großen Jüdenhofs und der westlichen Verlängerung der Parochialstraße geben Orientierung. Durch Blickbeziehungen zwischen bedeutenden Gebäuden wie dem alten Stadthaus und dem Nikolaiviertel gewinnt das Quartier an Charakter. In Form einer kritischen Rekonstruktion wird eine Blockrandbebauung mit einer verbindenden Hofstruktur entwickelt, die den gestalterischen Anforderungen einer modernen Architektur entsprechen wird.
Mit dem Inkrafttreten des Bebauungsplans 1-14 im Jahr 2016 wurde ein wichtiger Meilenstein in der Planung des neuen Quartiers erreicht. Der Bebauungsplan ist Ergebnis eines umfangreichen Planungsprozesses mit zahlreichen Planungswerkstätten und unter Einbindung der Öffentlichkeit. Der Bebauungsplan bietet die planungsrechtliche Grundlage für die Rückgewinnung der Bauflächen und für die Verlegung des Straßenzuges Mühlendamm-Molkenmarkt-Grunerstraße.
Den Bebauungsplan sowie dazugehörige Begründung können Sie auf der Webseite der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen herunterladen.
Mit dem städtebaulichen Qualifizierungsverfahren werden die Planungen am Molkenmarkt weiterentwickelt. Grundlage hierfür bildet der seit 2016 rechtsverbindliche Bebauungsplan. Innerhalb von zwei Jahren (2020 bis voraussichtlich 2022) werden intensive Workshops, Gespräche und Fachlabore zu vielen relevanten Themen geführt. Auf dieser Grundlage werden anschließend architektonische und freiraumplanerische Wettbewerbe durchgeführt.
Das städtebauliche Qualifizierungsverfahren gliedert sich in die Sondierungsphase und die Planungsphase. Die Sondierungsphase läuft seit Mitte 2020 bis Anfang 2021 Das bereits gesammelte Wissen und die Anregungen der Berliner*innen werden hierbei weiterentwickelt und gemeinsam mit Fachexpert*innen vertieft und diskutiert. Am Ende stehen gemeinsam formulierte Leitlinien, die die Grundlage für die Planungsphase bilden. Eingerahmt wird die Sondierungsphase von zwei öffentlichen #Bauzaun.Gesprächen. Im August 2020 und im Frühjahr 2021 bietet sich dabei die Gelegenheit einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.
Die nachfolgende Planungsphase ist der zweite Schritt der städtebaulichen Qualifizierung und wendet sich mit einem breit angelegten Werkstattverfahren auch an die Stadtgesellschaft. Die städtebauliche Qualifizierung soll damit den Grundstein legen für alle weiteren Entwicklungen am Molkenmarkt.
In verschiedenen öffentlichen Beteiligungswerkstätten im ersten Halbjahr 2021 erhalten Sie die Möglichkeit Ihre Ideen und Vorschläge in die weitere Planung einzubringen. Zukünftige Veranstaltungshinweise werden zu gegebener Zeit auf dieser Webseite angekündigt.
Im Laufe des Planungsprozesses am Molkenmarkt wurde die Stadtgesellschaft auch in der Vergangenheit immer wieder über die Entwicklungen informiert und im Rahmen verschiedener Formate beteiligt. In der Übersicht der Beteiligung am Molkenmarkt erhalten Sie einen Überblick über die bereits angebotenen Beteiligungsformate.
Weitere Informationen und Downloads zum Molkenmarkt finden Sie auf der >> Webseite der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen
Im Wintersemesters 2019/2020 fand das Entwurfsstudio „Spatial Commons. Mitten im Gemeinwohl? Planwerk Innenstadt Reloaded“ mit 14 Master-Studierenden der Architektur und des Urban Designs statt.
Erfahren Sie in der Dokumentation zum digitalen Pop-Up, was den Berliner*innen bei der Quartiersentwicklung am Molkenmarkt besonders am Herzen liegt.
Die Grunerstraße mit unzähligen Fahrspuren, großflächigen Kreuzungen und angrenzenden Parkplätzen zerschneidet die historische Mitte Berlins. Der breite Straßenzug wirkt wie ein harter Einschnitt im Berliner Zentrum: Das Rote Rathaus, das Nikolaiviertel und die Rathaus-Passagen werden durch die überdimensionierten Verkehrsflächen vom Bereich an der Klosterstraße getrennt. Am Molkenmarkt - einem der ältesten Teile Berlins - ist das historische Gefüge der Straßenräume, Gebäude und Monumente fast völlig ausgelöscht. Es ist heute vor allem ein Transitraum, der keine Qualität zum Verweilen bietet.
Durch den Umbau der Grunerstraße gewinnen die Berlinerinnen und Berliner wieder ein Stück historische Mitte zurück. Die Straße wird verlegt und der Straßenraum wird neu aufgeteilt, sodass weitere Mobilitätsformen – wie Straßenbahn und Fahrrad – untergebracht werden können. Die Grunerstraße wird künftig direkt am Roten Rathaus und an den Rathauspassagen geführt. Der Mühlendamm und die Spandauer Straße werden künftig über den Molkenmarkt wieder direkt miteinander verbunden. Es entstehen zwei neue Kreuzungsbereiche. Der gewonnene Raum bietet die Möglichkeit, an die Qualitäten einer ehemals kleinteilig angelegten Stadtstruktur anzuknüpfen und ein neues urbanes Stadtquartier zu entwickeln.
Es finden großflächige, archäologische Grabungen statt. Die Schichten der Berliner Stadtgeschichte werden erforscht und dokumentiert. Wichtige archäologische Funde werden gesichert. Auf dem historischen Jüdenhof in der Klosterstraße wird eine temporäre Zwischennutzung initiiert. Dort wird über das neue Quartier in einer Ausstellung informiert und die Berliner Archäologie hat ihre Arbeitsräume. Durch die Verlegung der Grunerstraße an das Rote Rathaus müssen die Klosterstraße und die Jüdenstraße verlängert und erneuert werden. Es erfolgt eine Gestaltung als verkehrsberuhigte Quartiersstraßen.
Entlang der neugeordneten Hauptstraßen wird eine vier- bis sechsgeschossige, gemischtgenutzte Randbebauung errichtet. Es ist Gewerbe, Kultur und Wohnen vorgesehen. Die geschlossene Randbebauung bietet eine schallschützende Wirkung an den stark befahrenen Straßenzügen, um im Inneren der Baublöcke Wohnen zu ermöglichen. Die Gestaltung der Gebäude steht noch nicht fest. Sie wird in einem partizipativen Verfahren unter Einbeziehung von Planungsbüros und der Stadtgesellschaft erarbeitet.
Im ruhigen, inneren Bereich der Baublöcke werden Wohnbebauungen errichtet. Die Gestaltung der Gebäude steht noch nicht fest. Sie wird in einem partizipativen Verfahren unter Einbeziehung von Planungsbüros und der Stadtgesellschaft erarbeitet. Die Parochialgasse als öffentliche Durchwegung und der Jüdenhof als kleiner Stadtplatz werden angelegt.
An drei Orten entstehen öffentliche Grünräume. Es entstehen zum Teil begrünte Höfe, die eine hohe Qualität zum Verweilen haben. Auf dem alten Kirchhof entsteht eine öffentliche Grünfläche als Verbindung von Klosterkirche und Jüdenhof. Rund um die Ruine der Klosterkirche entsteht eine öffentliche Parkanlage. Darüber hinaus sind Dachbegrünungen und Baumpflanzungen für ein ausgeglichenes Lokalklima vorgesehen.
Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung und Wohnen
Württembergische Straße 6
10707 Berlin
molkenmarkt@sensw.berlin.de
stadtentwicklung.berlin.de/molkenmarkt
Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren.
Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter.
Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben.