Historischer Steinkeller entdeckt!

Das Landesdenkmalamt von Berlin hat einen neuen Fund gemacht. Diesmal handelt es sich um den Grundriss eines Steinkellers in der Klosterstraße. Wo heute nur noch die Fragmente des Kellers zu sehen sind, stand Mitte des 18ten Jahrhunderts ein Steinhaus in der Klosterstraße 41, das bis 1891 im Besitz von Kaufmannsleuten war. Im darauffolgenden Besitz der Invaliditäts- und Versicherungs-Anstalt wurde das Haus 1893 bis auf die Grundmauern abgetragen und anschließend als Neubau wiedererrichtet. 1910 zog die Potsdamer Handelskammer in das Gebäude, 1919 auch die Handelskammer zu Berlin. Die vom zweiten Weltkrieg zerstörten Ruinen wurden nach 1945 abgerissen. Der Steinkeller jedoch wurde nicht abgetragen, weshalb dieser bei den archäologischen Grabungen am Molkenmarkt entdeckt wurde, so konnte heute der Fund des Steinkellers gemacht werden.

Die in den Kellerbereichen hervorragend erhaltenen Gebäudereste, welche eine Grundfläche von 40 Metern x 15 Meter haben, teilen sich in mehrere Kelleranlagen auf. An wenigen Stellen sind noch Relikte des Vorgängerbaus aus dem 18.Jh. erkennbar. Hauptsächlich handelte es sich aber um „moderne“ Keller der wilhelminischen Ära und darüber hinaus die unterirdischen Leitungsgänge für eine zentrale Heizungsanlage sowie mehrere Lager- und Gewerberäume umfassen.

In einem dieser Kellerräume konnten ca. 15.000 analoge Datenträger (Matrizen) für Adressier-Maschinen (ADREMA) aufgefunden werden. Auf den Matrizen sind Handwerker, Gewerbetreibende, Behörden sowie Stadtverwaltungen ausschließlich aus dem Land Brandenburg verzeichnet. Sie spiegeln die umfangreiche Briefkorrespondenz der Potsdamer Handelskammer bis zum Kriegsende 1945 wieder.

Ein großer Teil der Matrizen wurde witterungsbeständig gesichert und verbleibt in situ. Der gesamte Kellerbefund soll im Bestand erhalten -und als Archäologisches Fenster integriert werden.

Eberhard Völker

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